Physikalische und Rehabilitative Medizin (PRM)

Das Fachgebiet PRM

Die Physikalische und Rehabilitative Medizin ist als eigenständiges ärztliches Fachgebiet in allen europäischen Ländern vertreten. Im Rahmen der ärztlichen Weiterbildungsordnung in Deutschland gibt es seit 1967 den Facharzt für Physiotherapie und seit 1992 den Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin.

 

Die Gebietsdefinition der neuen Muster-Weiterbildungsordnung (WBO 2018) definiert das Fachgebiet Physikalische und Rehabilitative Medizin wie folgt:

 

„Das Gebiet Physikalische und Rehabilitative Medizin umfasst die Frührehabilitation, die postakute und Langzeit-Rehabilitation sowie die Prävention von Beeinträchtigungen der Funktionsfähigkeit sowie die interdisziplinäre Diagnostik und Behandlung von Struktur- und Funktionsstörungen mit konservativen, physikalischen, manuellen und naturheilkundlichen Therapiemaßnahmen sowie Verfahren der rehabilitativen Intervention.“

 

Das Fach PRM ist damit ein Querschnittsfach , da es sich weder auf ein Organsystem noch auf eine Gesundheitsstrategie alleine begrenzen lässt. Die rehabilitative Strategie erstreckt sich von der Akutmedizin über den Rehabilitationssektor bis in die Langzeitversorgung, einschließlich der primären, sekundären und tertiären Prävention. Die Methodenkompetenz in der Physikalischen Medizin und der rehabilitativen Intervention bildet dabei, ebenso wie sozialmedizinische Kompetenz, die fachliche Grundlage. Dabei verfolgt die RPM nicht allein rehabilitative, sondern auch präventive und kurative Ziele. Die starke Orientierung an der Funktionsfähigkeit des Menschen prägt die PRM konzeptuell. 

 

Die Kerngebiete des Facharztes PRM sind:

  • Frührehabilitation, PRM im Akutkrankenhaus (rehabilitative Strategie im Akutkrankenhaus)
  • Postakute Rehabilitation, Anschlussrehabilitation, intermittierende Heilverfahren (überwiegend in Rehabilitationskliniken)
  • Langzeitrehabilitation, Rehabilitation chronischer Erkrankungen (überwiegend im ambulanten Sektor)
  • Störungen der Funktionsfähigkeit (functioning)